Predigten und Gottesdienste aus dem Dekanat Rothenburg

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Christi Himmelfahrt mit Pfarrer Klaus Eberius (Diebach)
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21.05.2020 - Andacht mit Pfarrer Klaus Eberius (Diebach)

Andacht zum Feiertag Christi Himmelfahrt 2020

Pfr. Klaus Eberius, Diebach

 

Lied: Gott liebt diese Welt 409,1-5

Gott liebt diese Welt, und wir sind sein eigen, wohin er uns stellt, sollen wir es zeigen: Gott liebt diese Welt!

Gott liebt diese Welt; er rief sie ins Leben. Gott ist’s, der erhält, was er selbst gegeben: Gott gehört die Welt!

Gott liebt diese Welt, Feuerschein und Wolke und das heilge Zelt, sagen seinem Volke: Gott ist in der Welt!

Gott liebt diese Welt. Ihre Dunkelheiten hat er selbst erhellt: im Zenit der Zeiten kam sein Sohn zur Welt!

Gott liebt diese Welt. Durch des Sohnes Sterben hat er uns bestellt zu des Reiches Erben!

 

Predigt über Joh 17, 20-26 und das Lied 501 

Wie lieblich ist der Maien aus lauter Gottes Güt, des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht.

In diesem Jahr kommen wir leider viel zu selten dazu, dieses Lied gemeinsam zu singen. Dabei blüht es bei uns auch zu Coronazeiten, dass es eine Lust ist; sogar wenn inzwischen bei uns einige Pflanzen durch den Klimawandel enorm unter Stress stehen. Hier sehen Sie ein Bild von einem Sonnenblumenfeld (siehe unten Bild 1).

 

Vor ein paar Tagen bekam ich dieses Bild aus Tansania geschickt, wo unser Dekanat Rothenburg in Hai ein Partnerdekanat hat. Dazu die begeisterten und dankbaren Worte: „Gott sei Dank! Es hat heuer so viel geregnet, dass die Sonnenblumen prächtig herangewachsen sind und bald schon anfangen zu blühen!“  Dort in Hai leitet Barbara Kammleiter aus Wettringen zusammen mit ihrem Ehemann Reiner aus Oestheim eine Berufsschule mit Internat. Wie viel Erleichterung und Überschwang in dieser Nachricht steckt, erzählt das zweite Bild: Durch Hochwasser waten Mitarbeiter der Schule zur Gartenarbeit; auf dem Handy hörte ich sie lachend plaudern. Noch einmal singe ich:  Des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht.

Christus spricht: Vater, ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, auf dass sie erkennen, (…) dass du sie liebst, wie du mich liebst. (Joh. 17,22+23)

Christi Himmelfahrt ist ein wunderbarer Tag, um Gott für das zu danken, was bei uns alles wächst! So tut es auch das Mailied: Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben Dein. Die Blüt zur Frucht vermehre, lass sie ersprießlich sein. Es steht in Deinen Händen.

 

Im grünen Wonnemonat Mai lebt es sich leicht; das feiert Martin Behm schon 1604 und setzt dieser Zeit der Fülle ein Denkmal. Erleichterung und Überschwang können uns heute noch erfassen, wenn wir dieses dankbare Frühlingslied singen. Wie viel größer muss das dankbare Aufatmen gewesen sein!  

Damals konnte niemand auf weltweite Lieferketten zurückgreifen, die täglich frisches Obst und Gemüse, sowie Käse, Wurst und Fleischwaren in unsere Supermärkte bringen. Wie sehr wir darauf angewiesen sind, haben wir alle in den letzten Wochen erahnen gelernt.

Neben der Freude über das, was im eigenen Garten jetzt heranwächst, kennen Bauern und „Gartler“ zugleich auch die Sorge des Dichters. Der verbindet das Mailob mit Bitten, weil er bangt um das, was aus den Blüten werden soll: Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben Dein. Die Blüt zur Frucht vermehre, lass sie ersprießlich sein. Es steht in Deinen Händen, Dein Macht und Güt ist groß, drum wollst Du von uns wenden Mehltau, Frost, Reif und Schloss. (= Hagel)

Am Himmelfahrtstag erinnert Jesus an die Dankbarkeit, und darüber hinaus daran, dass die Liebe die Grundlage für unser ganzes Leben ist. Im Hohenpriesterlichen Gebet dankt er (Johannesevangelium 17): 26 Gerechter Vater, ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen! Zugleich bittet er: 24 Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe die Welt gegründet war.

Vielfältig hängen das Leben und die Liebe zusammen:

·      Der Christus weiß sich einig mit dem Vater darin, dass er zu allen gesandt ist um der Liebe willen, die dem Leben vorausgeht.

·      Die Menschen liegen ihm am Herzen über die Maßen; er will – auch da, wo er jetzt hingeht - mit ihnen verbunden sein! Und: Er will, dass sie mit Gott in der Liebe verbunden sind. Darum wird er nicht aufhören, Gottes herrlichen Namen kundzutun.

Das macht am  Himmelfahrtstag den Unterschied:

·      Dass wir uns geliebt wissen von Gott, und

·      dass wir uns zugleich in dieser Liebe Gottes mit dem Christus ebenso verbunden wissen

·      wie mit den Menschen, zu denen der  Christus zum Heil gesandt ist.

Vielleicht braucht es Momente wie diesen, damit man Kraft und Hoffnung schöpfen kann für das Leben in einer Welt, in der immer auch die Bedrohung ist, dass alles zunichtegemacht werden kann. Herr, lass die Sonne blicken ins finstre Herze mein, damit sich’s möge schicken, fröhlich im Geist zu sein, die größte Lust zu haben allein an Deinem Wort, das mich im Kreuz kann laben und weist des Himmels Pfort.

Über allem steht die Hoffnung des Glaubens. Das Bild des Himmels schreibt ins Herz: Wo auch immer du lebst, wenn du aufblickst zu Gott, wird dein Leben getragen. Christus sitzt zur Rechten Gottes, von dort wird er kommen um aufzurichten die Lebenden und die Toten. Amen

 

Lied: Gott liebt diese Welt 409,6-8

Gott liebt diese Welt. In den Todesbanden keine Macht ihn hält,

Christus ist erstanden: Leben für die Welt!

Gott liebt diese Welt. Er wird wiederkommen, wann es ihm gefällt, nicht nur für die Frommen, nein für alle Welt!

Gott liebt diese Welt,  und wir sind sein eigen, wohin er uns stellt, sollen wir es zeigen: Gott liebt diese Welt!

 

Segen: (vgl. EG 902)

Der Herr        voller Liebe wie eine Mutter und gut wie ein Vater

segne dich    lasse dein Leben gedeihen, dein Hoffnung erblühen

                        und deine Früchte reifen

und

behüte dich   rette und umarme dich, wenn du in Angst oder Not bist! und sei dir

gnädig!          Wenn Schuld dich drückt, lasse er dich aufatmen und

                        mache dich frei!

Der Herr erhebe sein Angesicht über dich

                        sehe dein Leid, tröste und heile dich

und gebe dir Frieden!

                        Das Wohl des Leibes, das Heil deiner Seele,

                        die Zukunft deinen Kindern.

 

Bild 1 Sonnenblumenfeld

Bild 2 Durchs Hochwasser waten

Bild 3

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